Klettern in Steinbrüchen ist nicht jedermanns Sache. Neben Kletterern können sie auch von Motocrossfahrern, Tontaubenschützen, oder Paintball-Kriegern genützt werden. Und wenn dann noch etwas Wind aufkommt, wirds richtig alpin:
Nichts desto trotz!
Richtig netter Fels!
Aber nicht immer. Wenn das nur hält...
Wenigstens sind die Haken solide in die hängende Schuppe geleimt. Der Vergleich der Routenfotos im Führer mit der Wand lässt erkennen, dass die Wand schon Etliches von sich gegeben hat. Allez!
Und zum Felsschlag kommt auch noch Schafschlag hinzu.
Und wir haben uns in einen Sektor verlaufen, wo nicht eine Route auch nur einen Stern bekommen hat in unserem Führer. Ah nein, hier: "Only Ken's Anarchy Will Do". * Kommentar: "The star is for the name". ...
Nord-westlich von Leeds liegt ein karges, verkarstetes Kalkplateau mit ein paar Abbruechen und Schluchten, wo sich die beste Sportkletterei Englands verbirgt.
Malham Cove: ein Amphitheater aus Fels, aus dessen Grund ein Bach entspringt.
Auf 2 Stoecken befinden sich leicht ueberhaengende, technische Wandklettereien in teilweise versintertem Fels.
Kilnsey hingegen fuellt mit meist sehr steilen Ausdauerrouten gewaltig die Unterarme.
Dank der Steilheit kann bei jedem Wetter geklettert werden, was waehrend unserem Besuch sehr von Vorteil war.
Die Reibung ist so phänomenal, dass man auch bei 25° im Schatten (jawoll, das gibts auch hier!) voll an der Sonne klettern kann. Unser Occasions-Sportwagen wurde wohl zum ersten mal nicht auf den Spielplatz, sondern an den Trackside-Boulder in Curbar gerollt.
Mütter an den Grit!
Statisch? No way! Dynamisch? F...! Erst ein Heelhook bringt die Lösung!
Der Quarzit an den Klippen von Gogarth ist nicht überall fest. Und wenn auch noch Keile hinter die lockeren Bloecke gelegt werden müssen, dann wirds echt spannend. Aber die Ambiance über dem Meer ist einzigartig.
Der sichere Standplatz in der Wiese oben an der Route ist erreicht.
Der Baustil im nahen Kaff besticht durch Einheit und Schlichtheit.
Fish & Chips beschliessen den herrlichen Frühsommertag.
Und die Klettermetropole Sheffield zeigt sich von ihrer besten Seite: über Mittag zieht man sich am Bendacrete-Boulderblock im nahen Park die Finger lang. Oder nach der Arbeit lockt der nahe Peak District mit griffigem Gritstone, anspruchsvollem Trad-Kalk (ohne Bolts) oder sogar gebolteten Sportklettereien in akzeptabler Qualität. Und 2 Stunden enfernt 30m Ausdauerrouten im Euro-Stil in bestem, oder sagen wir mal, gutem Kalk:
Kilnsey in den Yorkshire Dales
Stanage: immer wieder der Hit!
Der Ultraklassiker: Flying Buttress direct
10m Routen werden zum Ausdauerproblem...
Der Extrem-Klassiker im Millstone Quarry: London Wall
Da es in Sheffield einfach nicht Fruehling werden will, reisen wir eben nochmals in die winterliche N-Wand des Ben Nevis. Und endlich gilt's ernst: geniale Mixedrouten mit herrlichem Hooken, Wuergen und Wuehlen. Schneekristalle bedecken den Fels, zeitaufweniges Putzen und Schaben ist erforderlich, um Hooks und Sicherungsmoeglichkeiten ausfindig zu machen. Falls vorhanden, ist das Eis duenn und unzuverlaessig.
Donie meistert den eleganten senkrechten Riss von Gargoyl Wall.
Vince klebt uns an den Fersen.
Das Dach von Babylon ging nicht sturzfrei. Aber Donie landete sanft auf meinem Rucksack... doch weiter oben klemmt er sicher im Kamin fest.
Man wird beobachtet und fotografiert. Der als Crashpad benutzte Rucksack bei mir am Stand, Donie am Fuehren. Auf dem Pfeilerkopf wartet das Empfangskommitee.
Zurueck bei der Huette unter der N-Wand. Die Feuchtigkeit faehrt in die Knochen und in die Kamera. Scotland ade... aber wir kommen wieder naechsten Winter!
Die rasche Eisbildung an den schottischen Waenden ist auf die Tau-Gefrier-Zyklen zurueckzufuehren, die dank dem unbestaendigen Wetter reichlich ueber den Ben Nevis fegen. Pech ist nun, wenn gerade die Tau-Periode aufs Wochenende trifft. So haben wir diesmal wenig Eis angetroffen, dafuer reichlich Nassschnee und auch in einfachen Eisrouten anspruchsvolle Mixed-Kletterei.
Der Regen sorgte fuer gute Stimmung beim Zustieg, und unter Null wurde es erst auf dem Gipfel, womit der Regen in windgepeitschten Schneeregen ueberging.
Aber wenns mal auftut, sind die Stimmungen phantastisch.